
Im Knast!
Wie fühlt es sich an, für eine lange Zeit eingesperrt zu sein? Wie sieht der «Alltag» in einem Gefängnis aus? Die Klasse W3b hat Ende Februar Einblick hinter die Gefängnismauern von einem der vier Gefängnisse des Kantons Basel-Land erhalten.
Im Strafjustizzentrum Muttenz sind sind das Straf-, Zwangsmassnahmen- sowie das Jugend-Gericht untergebracht. Zudem ein Teil der Baselbieter Staatsanwaltschaft. Im dazugehörigen Gefängnis, das direkt neben dem Bahnhof in Muttenz steht, gibt es 47 Plätze für Insassen. Das moderne Gebäude besteht aus fünf Stockwerken – dort spielt sich das Leben hinter Gittern ab.
Drei Wochen nach unserem Besuch wurden die Lernenden danach gefragt, was ihnen Eindruck gemacht hat.
«Der Besuch im Gefängnis hat mir gezeigt, dass Häftlinge sehr gut überwacht werden und die Sicherheitsvorkehrungen top ausgestattet sind, jedoch die Häftlinge aber immer noch gut behandelt werden und die Wärter menschlich mit ihnen umgehen.»
«Die Führung durch das Gefängnis in Muttenz offenbarte eine faszinierende Spannung zwischen der beklemmenden Enge der Zellen, ihrem überraschend farbigen Design und einer Sauberkeit, die in ihrer Schlichtheit eine gewisse Ästhetik entfaltete.»
«Ich erinnere mich daran, dass einer der Gefangenen einmal sehr laut eine Beleidigung aus seiner Zelle schrie. Auch wenn es nichts Besonderes war, gab es mir das Gefühl, im Gefängnis zu sein.»
«Während der Führung durch das Gefängnis wurde mir besonders bewusst, wie bedrückend die engen Zellen ohne richtige Fenster sind, die fehlende Sicht nach draussen und das künstliche Licht vermittelten ein beengendes Gefühl, das mich nachdenklich und mulmig machte.»
«Ich spürte die Isolation zu der Aussenwelt. Es machte mir Eindruck, dass sich Menschen 24 Stunden jedes Hafttages an diesem beklemmenden Ort aufhalten müssen.»
«Ich fand es beeindruckend, wie wenig man von der Aussenwelt mitbekommen hat.»
«Die Mahlzeiten sind nicht so gross wie ich gedacht habe. Zum Beispiel gibt es zum Frühstück nur 2 Stück Brot und nicht mehr.»
«Am meisten ist mir der Filzraum in Erinnerung geblieben, der mir ein bisschen Angst machte, weil dort alles gründlich und detailliert gefilzt wird.»
«Mich hat es verwundert, dass der Freigang der Gefangenen nicht im Freien stattfindet, sondern im Gefängnis selber, in einer Art Raum im obersten Stock, welcher durch ein vergittertes Dach frische Luft reinlässt.»
Bildquelle: https://www.srf.ch/news/basel-baselland-neues-baselbieter-strafjustizzentrum-in-muttenz-ist-eingeweiht, Zugriff: 20.03.2025
«Im Gefängnis war es ziemlich eng.»
«Einige Insassen in der Untersuchungshaftzelle haben versucht, die Kameras mit nassen Papieren zu verdecken, um ihre Privatsphäre zu sichern.»
«Besonders bemerkenswert war, dass die verurteilten Insassen dennoch das Privileg geniessen, alltäglichen Aufgaben nachzugehen. Sei es beim Kochen in der Küche oder beim Sport mit einem Trainer.»
«Die Gefangenen können stundenweise arbeiten, um Geld zu verdienen und sich so die Zeit zu vertreiben.»
«Es war eine eindrückliche Erfahrung, die einen dazu bringt, über Freiheit, Verantwortung und die Konsequenzen von Entscheidungen nachzudenken.»
Rg