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Hast du Worte?

Am 4. November fand im Pharmazentrum der Uni Basel im Rahmen der «Drehscheibe UNI / GYM ein angeregter Austausch zum Thema «Deutsch als basale Kompetenz in allen Fächern» statt. Vertreter der Stadt- und Landgymnasien sowie der Universität diskutierten über die Wichtigkeit des Spracherwerbs in jungen Jahren, über die Rolle der Sprachkompetenz im schulischen Alltag und darüber, dass Sprache als stärkstes selektives Mittel gilt und damit eine unglaublich hohe Bedeutung für jeden einzelnen haben kann.

Je mehr Interaktionspartner ein Kind habe, umso grösser seien die Chancen, ein erfolgreiches, erfüllendes Leben zu führen, erklärte beispielsweise Prof. Dr. Heike Behrens von der Uni Basel. Sprache sei nötig, um das individuelle Denken auszudifferenzieren. Die soziale Gemeinschaft stelle daher ein sehr wichtiger Faktor in der menschlichen Entwicklung dar. Spracherwerb bedeute jedoch viel Arbeit und Übung, brauche Zeit und sollte so früh wie möglich erfolgen. Gute sprachliche Mittel würden zu guten Methoden der Selbstregulation führen, hätten positive Auswirkungen auf die spätere psychische Gesundheit.

Sprache ist der Schlüssel zum Erfolg. Gute Deutsch-Kenntnisse führen zu einem erhöhten Verständnis der Themen in den Fächern, zu weniger Zeitaufwand, weil sich einem Texte schneller erschliessen, und damit zu mehr Ressourcen und weniger Stress.

Packen wir’s also an, wieder und wieder – auch wenn’s Knochenarbeit ist: für alle Involvierten. Prokrastination, das beständige Aufschieben von Aufgaben, kann jedenfalls nicht die Lösung sein, wie uns die junge, aufstrebende Sprach- und Sprechkünstlerin Julie Roth, Absolventin des Gymnasiums Liestal, am Anlass eindrücklich vor Augen führte.

In der Schule, an der Uni oder FHNW, in Bewerbungsschreiben oder während Diskussionen mit Freunden – Sprache und Interaktion ist allgegenwärtig. Wir brauchen sie, die Sprache, deren konkreten Nutzen unbestritten ist. Wer sich besser ausdrücken kann, erreicht eher die gesteckten Ziele! Wer sagen kann, was er will, wer gut und nachvollziehbar begründen kann, warum er etwas anstrebt, wird verstanden, unterstützt gefördert. Und was man übt, kann man besser. Wortschatz-Aufbau, Schreiben, Sprechen, diskutieren, debattieren, auch mal lamentieren, dann darüber sinnieren – so oder so, es ist ein ständiges Training. Der Begriff stammt übrigens vom lateinischen Wort trahere, meint ursprünglich «schleppen» oder ziehen» und kommt aus dem Pferdesport … Packen wir’s also an – auch wenn oder gerade weil es anstrengend ist.

Rg

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