Fische in der Wüste
Sand – überall Sand. Und zwischen Dünen und Staubwolken wirre, irre Menschengestalten, die suchen, was es nicht mehr gibt. In den dunklen Gewölben des Filter4 besuchen unsere W1-Lernenden die künstlerische Inszenierung „Shallow Waters“ zum immer knapper werdenden Lebenselexier. Ein Bild der Zukunft?
Siechende, kriechende Kreaturen durchstäuben die Wüstenei, begleitet von teils dumpfen, teils klirrenden Klängen. Nervöser und bedrohlicher werdendes Licht verwandelt den Raum in eine Gruft. Der Tod schleicht um die Säulen, die das morsche Gebälk der Menschheit gerade noch so halten. Nur kurz dann lebt Hoffnung auf, jäh zerstört durch menschliche, allzumenschliche Gier nach Macht, die den Untergang aller einläutet. Asche zu Asche. Stille.
Schreckmomente gibt es genug während des einstündigen Tanztheaters Shallow Waters. Die Inszenierung mag verstören und nicht jedermanns Geschmack entsprechen – seicht, wie der Name andeuten könnte, ist sie nicht. Die Anstrengung steht den Tänzer:innen ins Gesicht geschrieben, gezeichnet vom aufreibenden Kampf in Sand und Staub. Ein Kampf, der möglicherweise auch dem Menschengeschlecht bevorsteht, wenn irgendwann fehlt, woraus alles hervorgeht. Noch ist Zeit.
Rg, Si